7 vs. Fritz: Zehntklässler stellen sich besonderer Herausforderung

 

Essen beschaffen, Feuer machen, Schlafen unter freiem Himmel. Sieben Jugendliche der Fritz-Straßmann Schule in Boppard erlebten zum Abschluss ihrer Schulkarriere eine unvergessliche Woche. Vorbild für das Abenteuer war eine bekannte Internet-Serie.

 

Ausgesetzt in der Wildnis kämpfen sieben Kandidaten mit sieben Gegenständen sieben Tage lang ohne Kontakt zur Außenwelt ums Überleben. So heißt es zu Beginn der Survival-Show „7 vs. Wild“, welche seit einigen Jahren auf YouTube für Furore sorgt.

Ein ähnliches Szenario schufen Schülerinnen und Schüler der Fritz-Straßmann-Schule zusammen mit ihrem Schulsozialarbeiter Stephan Pfleger. „Die Idee hinter dem Projekt war einerseits, die Zehntklässler zum Ende ihrer Schulzeit für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement zu belohnen und sie andererseits ihre Grenzen austesten und eine besondere Erfahrung machen zu lassen“, so Pfleger.

Wo manch Schüler froh ist, so schnell wie möglich nach dem Unterricht wieder zuhause zu sein, verpflichteten sich die sieben Schüler der Fritz, eine Schulwoche lang das Schulgelände nicht verlassen zu dürfen. Morgens hieß es Unterricht, anschließend Aufenthalt auf dem weitläufigen Außenareal der Schule – bis zur ersten Schulstunde des folgenden Tages.

„Ich möchte ein Lehmhaus bauen, um darin wie ein Baby zu schlafen“, war das ehrgeizige Ziel von Michail. „Das Wichtigste ist, dass wir genug zu essen haben“, kommentierte Jamie kurz vor der „Auswilderung“ trocken. Kämpferisch gab sich Linda: „Eine Woche ohne Handy – das schaffe ich!“

So bevölkerten die zwei Mädchen und fünf Jungs mit ihren sieben persönlichen Gegenständen wie z.B. Multitool, Schlafsack oder Taschenlampe die Schafsweiden und Streuobstwiesen der Realschule Plus. Zunächst hatte der Bau zweier Unterschlupfe aus Ästen, Lehm und gefundenen Planen Priorität, zumal eine regnerische Woche bevorstand und keine Wechselklamotten erlaubt waren. Ebenso wichtig war die Suche nach Essbarem und Wasser. „Täglich haben wir den Kandidaten Essen und Trinkwasser auf dem Schulgelände versteckt“, verrät Summer aus dem Orga-Team. Dieses konnten sich die Teilnehmer an ihren selbst angelegten Feuerstellen zubereiten.

Neben diesen existentiellen Tätigkeiten hatten die Kandidaten täglich Challenges zu meistern. So mussten sie etwa einen Holzlöffel schnitzen, Feuer mithilfe eines Feuerstahls entfachen oder Leonardos Brücke, eine Steckbrücke ohne Nägel, Schrauben oder Leim, konstruieren. Hatten Sie eine dieser Herausforderungen bewältigt, wurden die Schüler belohnt. Einmal in Form einer Dusche, ein andermal mit einem Gesellschaftsspiel für die langen Abende ohne Handy.

„Ich kann nicht mehr, ich muss aussteigen!“, meldete sich am Ende von Tag 2 plötzlich ein Teilnehmer über das Notfall-Funkgerät beim Schulsozialarbeiter. Er hatte nachts kein Auge zubekommen, beim Shelterbau körperlich viel investiert und wenig gegessen. Eine weitere Schülerin gab wenig später ebenfalls auf. „Für einige Jugendliche war es sichtlich schwer, größtenteils isoliert und extrem limitiert ausgestattet zurechtzukommen“, fasst Pfleger die beiden frühen Abbrüche zusammen.

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