Fritz Straßmann wurde am 22. Februar 1902 in Boppard geboren. Er war ein deutscher Chemiker und Mitentdecker der Kernspaltung im Dezember 1938. Am 22. April 1980 verstarb er in Mainz. Die ersten vier Lebensjahre verbrachte er mit seinen 8 Geschwistern in Boppard an einem der schönsten Rheinbögen zu Füßen des Hunsrücks. Er wuchs in Düsseldorf auf und gehörte als Chemiker zum engsten Team des Berliner Physikers Otto Hahn, dem im Dezember 1938 die erste saubere Atomspaltung gelang. Er studierte in Hannover, war Wissenschaftler in Berlin und schließlich Professor in Mainz.
Nach seiner Assistenzzeit am chemischen Institut der Technischen Hochschule in Hannover erhielt er 1929 seine Berufung in das von Professor Dr. Otto Hahn geleitete Kaiser Wilhelm Institut für Chemie in Berlin Dahlem.
Straßmann hat sich immer vehement gegen eine militärische Nutzung dieser revolutionären Entdeckung gewandt.
„Lieber würde ich wieder als Laborant arbeiten, als dabei mitzuhelfen“ schrieb er 1946 an seinen Förderer Otto Hahn. Auch alle Versuche der Nazis, ihn für die Entwicklung von Atombomben zu vereinnahmen, hatte Straßmann, sehr zum Nachteil seiner wissenschaftlichen Karriere, ausgeschlagen. Außerdem setzte er sich im Jahre 1957 dagegen ein, dass sich die BRD mit neuen Atomwaffen aufrüstet. Für die Rettung einer jüdischen Mitbürgerin in Berlin erhielt Fritz Straßmann in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem eine Ehrung.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde er zum Direktor der chemischen Abteilung des Max Planck Institut für Kernchemie in Mainz und zugleich als ordentlicher Professor und Direktor des chemischen Institutes der Universität Mainz berufen. In Anerkennung seiner großen Verdienste hatte ihm der Rat der Stadt Boppard am 21. März 1960 die Nachbildung des großen Stadtsiegels von 1236 verliehen. Professor Straßmann blieb stets ein bescheidener Mensch, in Liebe seiner Heimatstadt verbunden.