Nach wie vor ist die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ein großes Thema im Handwerk und der Industrie. Die Politik setzt dabei immer stärker auf die Verknüpfung von Schule und Beruf. Der Realschule plus in Boppard ist die berufliche Orientierung ein wichtiges Anliegen. Die Präsentation der Praktikumserfahrungen ist dabei eines von vielen Modulen des schulischen Berufsorientierungskonzept.
Bei der diesjährigen Praktikumspräsentation stellten alle Schüler/innen der achten Klassen ihre Praktikumsberufe und Betriebe vor, in die sie innerhalb eines zweiwöchigen Praktikums hineinschnuppern konnten. Innerhalb der Praktika hatte dabei jeder Schüler die Möglichkeit, seinen Wunschberuf ortsnah kennenzulernen und hautnah zu erfahren, wie dort der berufliche Alltag aussieht. Diese Erfahrungswerte sowie sämtliche Materialien, welche die Schüler/innen innerhalb des Praktikums sammeln konnten, wurden anschließend für die Praktikumspräsentation zusammengetragen. Dort wurden Etiketten, Fotos, Verbandszeug, Farbskalen, Schutzhelme, selbstangefertigte Bauteile, Werkzeug, Arbeitskleidung u.v.m. genutzt, um die Informationen auf den kreativ angefertigten Plakaten mit handfesten Materialien näher zu dokumentieren.
Wie in den vergangenen Jahren stellten die Schüler/innen der achten Klasse bei der Praktikumspräsentation ihre Plakate und Materialen wie auf einem Basar in der Caféteria der Fritz-Straßmann-Schule zur Schau. Im Rotationsverfahren gingen anschließend alle anderen Klassen mit den jeweiligen Fachlehrern von Stand zu Stand und stellten Fragen zu den Berufen und anderen Details. Insbesondere die Siebtklässler profitierten von dieser Informationsveranstaltung, da sie sich im kommenden Jahr selber auf die Suche nach eigenen Praktikumsplätzen machen müssen.
Eine besonders schöne Präsentation gestaltete die Schülerin Viktoria Block, welche den Beruf der Kauffrau im Einzelhandel gewählt hatte. „Ich finde es gut, dass wir den jüngeren Schüler/innen erzählen können, was wir für Erfahrungen gesammelt haben und hoffe, dass sie so auf eine gute Idee für ihr eigenes Praktikum kommen.“ weiß die Achtklässlerin positiv herauszustellen.
Nachdem im letzten Jahr eindeutig das Hotel- und Gaststättengewerbe den Schwerpunkt der Praktikumspräsentationen darstellte, war es in diesem Jahr der medizinische Sektor. Zum einen gab es eine große Anzahl von Schüler/innen, die sich für den Beruf der medizinischen Fachangestellten interessierten, zum anderen mehrere, die sich für Berufe in der Pflege oder Physiotherapie entschieden hatten. In wie weit in diesen Bereichen auch zukünftige Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, bleibt dabei abzuwarten. Deutlich wurde allerdings, dass die überwiegende Anzahl an Schüler/innen sehr zufrieden war mit ihrer Praktikumswahl und auch die Arbeitgeber eine positive Rückmeldung gegeben hatten. Der Job-Fux, Ramona Stüter, ist sich sicher, dass dieses positive Ergebnis damit zusammenhängt, dass sich die Schüler/innen schon sehr frühzeitig mit ihrer beruflichen Orientierung auseinander gesetzt haben und demnach sehr bedacht ihren Praktikumsberuf wählen konnten.
Ein weiteres Merkmal dieser gelungenen Praktikumspräsentation war die große Anzahl der interessant gestalteten Plakate und Interviews, welches die Lehrer/innen mit mehreren guten bis sehr gute Noten belohnen konnten. „Man kann deutlich erkennen, wie die Schüler/innen anhand ihres Praktikums gereift sind, da sich dies auch in ihren Präsentationen widerspiegelt.“ beschreibt Frau Fey, die Klassenlehrerin der Klasse 8b, ihre gewonnenen Eindrücke von der Veranstaltung.
Ein weiteres Indiz für die gewonnen Reife zeigte sich bei mehreren Schüler/innen in dem aktuellen Vorhaben ein zweites freiwilliges Praktikum in den Ferien zu absolvieren, um so weitere Berufe in der Praxis kennen zu lernen. Die Fritz-Straßmann-Schule reagierte auf diese Wünsche schnell und hat bereits vor, den Schüler/innen ein zweites Betriebspraktikum unmittelbar vor den Herbstferien anzubieten. „Da viele Betriebe verstärkt auf praktische Kenntnisse Wert legen, haben die Schüler/innen der Abgangsklassen mit einem weiteren offiziellen Praktikum definitiv einen noch besseren Start ins Berufsleben“ weiß der Job-Fux, Ramona Stüter herauszustellen und ist gespannt auf die weiteren Erfahrungswerte der Schüler/innen.
Ramona Stüter steht als Ansprechpartnerin für Schüler/innen, für deren Eltern, Lehrer und Praktikumsbetrieb zur Verfügung. Sie ist Mitarbeiterin in dem Projekt Job-Fux, Berufscoach und der vertieften Berufsorientierung, welche durch das Ministerium für Arbeit und Soziales und Gesundheit, Familien und Frauen, dem Europäischen Sozialfonds, der Agentur für Arbeit und dem Rhein-Hunsrück Kreis finanziert werden. Sie ist erreichbar unter: Telefon 0160/90485403 oder E-Mail: AWO-DW-Boppard@t-online.de.